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Oft wird erst am Ende alles gut

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In zwei Wochen erscheint meine Novelle mit dem Titel „Eyionnes Mitgefühl“. Sie ist die letzte der drei angekündigten Kurzgeschichten und spielt in einem verlassenen Hallenbad. Wer neugierig ist, bekommt in diesem Artikel einen kleinen Vorgeschmack und erfährt, wie es mir beim Schreiben gegangen ist.

In der letzten der drei Kurzgeschichten aus Joscelynes Welt, begleitet endlich eines der übrigen Team-Mitglieder Joscelyne auf ihrem Abenteuer. Dass meine Hauptfigur bisher immer alleine unterwegs war, liegt an dem Format der Kurzgeschichte, mit der ich meine Erzählweise ausprobiert habe. In dem Roman, an dem ich arbeite, ist Joscelyne in einem Team von sechs Freunden unterwegs. In dieser dritten Kurzgeschichte, wollte ich die Dynamik zwischen Joscelyne und ihrem besten Freund Cory näher beleuchten – herausgekommen ist eine Geschichte über Suizid. Keine Angst, so schlecht ist der Text nicht. Dafür sehr düster und zwischendurch etwas philosophisch. Solltest du mit den Themen Depression, Angst und Suizid zu kämpfen haben, lass diese Kurzgeschichte lieber aus. Der weitere Text dieses Blogartikels beinhaltet nichts dergleichen.

Stein mit Räucherkohle und Räucherwerk auf meinem Küchentisch

Tod, Vergehen, das Aufgehen im All-Einen; diese Kurzgeschichte ist voller Wasser und befasst sich mit dem Thema Was-wäre-wenn. Sie spielt in einem verlassenen Hallenbad, das als Bauruine von einer Gruppe Punks bewohnt wird und dessen Keller bis hoch zur Oberkante des Schwimmbecken mit Wasser überflutet ist. Eigentlich wollten Cory und Joscelyne bloß die Kanäle ihrer Heimatstadt Laubelmont untersuchen, doch begegnet Joscelyne der Göttin Eyionne, die sie vor dem Sturz ins Schwimmbecken bewahrt. Das Wasser übt eine übernatürliche Anziehungskraft auf Joscelyne aus und als sie das Bad und seine Bewohnerinnen erneut besucht, entdeckt sie einen Zusammenhang zwischen den Bewohnern und der Seele des Gebäudes. Natürlich kommen die Spikes, eine Bande Jugendlicher, den beiden Held:innen in die Quere und das alte Hallenbad wird zum Schauplatz einer heftigen Auseinandersetzung, in der Joscelyne den Zankapfel in die Informationsebene transformiert. Wie sie das genau macht und an welcher Stelle der Suizid ins Spiel kommt, verrate ich heute noch nicht. In zwei Wochen könnt ihr die Kurzgeschichte, die eigentlich eine Novelle ist, hier auf meinem Blog kostenlos lesen. Abonniere am besten meinen Newsletter, um die Geschichte nicht zu verpassen. Lektoriert hat den Text die liebe Alla von Lektorat ist sexy. Sie hat mir dabei geholfen, noch zwei drei mir bisweilen verborgene Aspekte der Geschichte herauszukitzeln und den Text harmonisch abzurunden.

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Geschrieben habe ich den ersten Entwurf von Eyionnes Mitgefühl im letzten Oktober, als ich meine Schreibroutine wieder aufnahm. Es ist der erste Text, den ich in meiner neuen Heimat Oberösterreich verfasst habe – aber nein, einen Unterschied beim Schreiben zu Kärnten kann ich nicht feststellen. Das Wasser-Thema finde ich jedoch bemerkenswert. Donau und Glan flossen stets in derselben Entfernung an meinem Zuhause vorbei, doch jetzt gesellt sich ein Bach dazu, der direkt an meinem Haus vorbei fließt. Und in braver Hexen-Manier, habe ich diesen geomantisch untersucht und freilich ein Todo vom Ortsgeist ausgefasst. Lags daran? Oder an der Tatsache, dass es seit meinem Einzug in das Haus gefühlt monatelang geregnet hat? So genau weiß ich es nicht mehr. Der Regen spielt aber eine wichtige Rolle im Text. Denn dadurch, dass es zwei Erzählebenen gibt – einmal die Rahmenhandlung, in der Joscelyne erzählt, und einmal die Kernhandlung, in der Joscelyne das Erzählte erlebt – wird der Regen zu einem Indikator dafür, wo in der Zeitachse der Geschichte sich die Jugendliche befindet. Behalte dir das im Hinterkopf, wenn Du den Text liest; ich bin gespannt, ob dir das auffällt.

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Auf die Idee mit dem Hallenbad bin ich durch meine Karte gekommen, die ich für die Welt, in der Joscelyne lebt, gezeichnet habe. Da war ein verlassenes Hallenbad und mir wurde klar, dass es von Punks bewohnt werden muss. Ich hatte nie Berührung mit dieser Subkultur, jedoch bin ich stets in einer linkslastigen Szene unterwegs gewesen. Als österreichischer U-Bahnfahrer, kennt man vielleicht (noch?) die Punks vom Wiener Westbahnhof, die einen anschnorren. Reicht das aus, um sie zum Gegenstand einer Geschichte zu machen? Übrigens werden die Punks, die das Hallenbad bewohnen, in Voltumnus Perlen (Kurzgeschichte) erwähnt. Sie haben das ehemalige Firmenlogo der alten Spedition auf ihre Weise neu interpretiert, bevor sie später in das alte Hallenbad umziehen mussten. Joscelyne betritt die alte Spedition, als sie auf der Suche nach dem Drogenhändler Snake ist. Es ist als Autor immer ein bisserl beängstigend über Dinge zu schreiben, an denen man nicht Teil hatte. Gut. Aber die Musen wollten es so. Und über das, was sie sonst noch so von mir wollten, werde ich nach Veröffentlichung der Novelle in einem gesonderten Blogartikel berichten, der nicht spoilerfrei wird.

Die Herausforderung beim Schreiben bei der Geschichte lag nicht in den beiden Erzählpunkten begründet. Das klappte ganz gut, bloß durfte ich lernen, dass es einer ordentlichen Überleitung zwischen den beiden Monologen bedarf. Nein, die Herausforderung versteckte sich in der Herleitung der Geschichte – also dem Grund, warum Joscelyne und ihr bester Freund Cory das Hallenbad untersuchen – und ließ meine grauen Haare sprießen. Da traf mich der Fluch, dass ich als Autor sehr viel über meine Welt weiß, mit voller Wucht. Es war tatsächlich so, dass ich nach dem ersten Entwurf mehrere Absätze löschen musste. Da mir die Motivation meiner Figuren immens wichtig ist, schmerzte die Kürzung. Aus dem Teufelskreis, der darin bestand, dass jeder dieser einzelnen Motivationen eine eigenständige Geschichte hätte sein können, half mir am Schluss der Lektoratsprozess mit Alla heraus. Oft ist es nicht entscheidend, ob etwas erzählt wird, sondern wann im Laufe der Geschichte es seinen Platz findet. So wurde am Schluss doch noch alles gut. Ob das mit Cory und Joscelyne im verlassenen Hallenbad ebenfalls so sein wird, wirst du bald herausfinden.

Bis dahin hoffe ich auf dein Like oder dein Feedback. Denn das, ist für mich ebenfalls entscheidend.

von JamesVermont
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JamesVermont aus Klagenfurt am Wörthersee ist Gestalter, Autor, Trommler und Vater 2er Kinder.

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