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Mein Jahr 2023: Zwei Gesichter in zwölf Monaten

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2023 war das erste reguläre Jahr nach meinem Umzug nach Oberösterreich 2022. Vielleicht liegen deshalb die Geschehnisse und Erkenntnisse auf das vergangene Jahr so klar auf dem Tisch? Im Rückblick erweckt es den Eindruck, als hätten die beiden Jahreshälften nichts miteinander zu tun.

Jamesy wandert duch den winterlichen Wald.

Job

Das Jahr beginnt gleich mit einem Projekt in der Arbeit. Ich habe in und neben meinen täglichen Aufgaben eine vierteilige, monatlich stattfindende Workshopreihe, mit einem Abschlussevent im Juli, organisiert. Da weder das Konzept noch Idee von mir stammten, war ich aufgefordert mir dieses Unding zu eigen zu machen und es ist mir gelungen. Es wurde zu meinem beruflichen Höhepunkt des Jahres und es war total schön mal wieder als Veranstalter aktiv zu sein. Beim Abschlussevent wurde eine Broschüre präsentiert, die ich in Zusammenarbeit mit den Menschen in meiner Arbeit gestaltet habe. Die Chefetage war sogar so begeistert, dass dieses Konzept heuer gleich an unseren vier Standorten wiederholt wird.

Allerdings war dieses Event nicht das einzige für mich im Juli und von den dabei angefallenen Überstunden konnte ich bis in den Winter zehren. Oben drauf kam ein Konflikt in der Arbeit, der mich bis in den Urlaub im August verfolgt hat. Gleich nach dem Urlaub fand eine Klausur statt, die zwar die Wogen glätten konnte, jedoch eine neue Baustelle aufgerissen hat. Und diese Baustelle markierte auch den Beginn der zweiten Hälfte des Jahres.

Ich übernahm im September einen neuen Standort, zu dem ich jetzt dreizehn Kilometer pendeln darf und der von dem vormaligen Betreiber ziemlich problembelastet ist. Eines dieser Probleme ist, dass wir den Standort komplett leer und mit weisen Wänden übernommen haben. Geld für die Einrichtung gibt es natürlich nur wenig. Und so bin ich mit Schnorren und mit dem Upcycling von Möbeln befasst, was der Gestaltung eines weisen Blatt Papiers gleich kommt. Natürlich hat die Baustelle eine menschliche Seite und die hält ebenfalls Herausforderungen bereit.

Es wäre ja alles einfacher, wenn die Rahmenbedingungen in meiner Arbeit stabil wären. Aber die bergen für 2024 noch so einige Unwägbarkeiten.

Wolkenflügel über einer Kleinstadt

Schreiben

Ich habe heuer den ersten Entwurf meines ersten Romans fertig gestellt. Aktuell bin ich dabei diesen zu überarbeiten und sehe mittlerweile das Ende. Im Zuge dessen habe ich noch zwei Kurzgeschichten veröffentlicht, die als Vorbereitung für das Romanprojekt dienten, wobei eine komplett in 2023 entstanden ist. Die andere, sowie das Romanprojekt, befanden sich bereits seit Jahren in meiner Schublade. Ein Vorteil, von dem ich 2024 nicht mehr profitieren kann. Über die Ideen, die sich drum herum ranken, habe ich ja bereits in meiner Jahresvorschau geschrieben.

Blog

Mit dem Blogjahr 2023 bin ich sehr zufrieden. Insgesamt habe ich zwar weniger Seitenaufrufe als im Jahr davor, jedoch zog es mehr eindeutige Besucher:innen auf meinen Blog, was mir zeigt, dass ich neue Menschen erreiche, die meinen Blog lediglich punktuell lesen. Die höheren Seitenaufrufe in 2022 erkläre ich mir damit, dass die Berichte über meinen Umzug viele Menschen interessiert und an mich erinnert haben, was sie dazu brachte meine Inhalte durchzuschauen. Denn vor meinem Umzug habe ich meine Bloggerei eher sporadisch betrieben und die Blogartikel nicht so groß beworben, wie ich es jetzt tue.

Letztes Jahr hatte ich mir zum Ziel gesetzt alle zwei Wochen zu bloggen und das habe ich – bis auf meine verlängerte Sommerpause – gut durchgehalten. Fünfzehn Beiträge sind es geworden. Es ist jedoch festzuhalten, dass der private Stuff, sowie – voll logisch – Themen, die polarisieren, am meisten Klicks bringen. Der Jahresrückblick 2023, meine Geschichte mit den Drogen, sowie die Sonnwendbetrachtungen belegen die oberen Plätze in meiner Statistik. Aber auch das Artikelbild macht viel aus. Die Sache mit dem Ei ist sicher deswegen so interessant, weil sich nicht wenige Witch-People in meiner Leserschaft befinden, die mit dem Bild von Nadel und Ei etwas anzufangen wissen. Auf diese Sache mit dem visuellen Anteil meines Blogs komme ich bei der Fotografie noch zu sprechen.

Dann gibt es noch ein paar Evergreens in meinem Blog, über die ich mich total freue! Zum einen ist das Anjas Schnitt, die Rauhnachtsgeschichte, die jedes Jahr ab Herbst aufgerufen wird. Und dann noch unser Leben ohne Auto, ein Bericht, der kontinuierlich gut läuft und der heuer im Frühsommer eine Fortsetzung bekommt. Dazu schauen wir jetzt in die Planung.

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Blog was geplant ist

Da ich seit September pendeln muss, und weil dreizehn Kilometer Arbeitsweg nicht wenig sind, kombiniere ich verschiedene Verkehrsmittel. Zu dem Zweck habe ich in ein Faltrad investiert. Weil die Wege in schlechtem Zustand sind und weil Oberösterreich Radfahrende schlichtweg hasst, freue ich mich auf die Reportage und kann aus dem Vollen schöpfen.

Das zweite Blogprojekt, auf das ich mich freue, wird ein Bericht zu meinem beruflichen Werdegang. Das ist eine Geschichte, die durch die Berufsorientierungstage an der Schule meiner Tochter entstanden ist. Meine Tochter hat mich dazu eingeladen, weil ich in meinem Leben mehr als einen Job hatte und sie meinen Werdegang spannend fand. Leider machte die Klassenlehrerin den Fehler und sagte mir unbegrenzte Redezeit zu, was mich dazu veranlasste gründlich zu recherchieren und in meinem Fotoarchiv zu wühlen. Und was soll ich sagen? Für mich war die Ausarbeitung des Vortrags ein wilder Ritt durch meine Vergangenheit gewesen und keine:r von Tochters Klassenkamerad:innen ist eingeschlafen. Also warum nicht das ganze Material im Frühling hier auf dem Blog veröffentlichen?

Und wenn ich schon meinen beruflichen Werdegang aufarbeite, dann gleich noch meinen Werdegang als Schriftsteller. Den Aspekt habe ich nämlich bei dem Vortrag über meinen beruflichen Werdegang komplett ausgelassen. Das wird dann auch noch mal emotional für mich, weil meine Anfänge im Jahr 2001 zu finden sind und ich da noch mit Füllfeder geschrieben habe. Geplant wäre der Artikel dann für Anfang des Winters.

Ansonsten, so hoffe ich, werde ich weiter über die verschiedenen Kapitel meines Romans berichten können und was darin zu finden ist. Meinst du, dir würde das gefallen?

Fotografie

Und das ist mein Fotos des Jahres:

Es ist mit Elarias Makro-Objektiv auf der Modellbahnanlage meines Schwiegervaters entstanden. In Wahrheit ist die Figur knapp einen Zentimeter groß. Ich mag das Bild, weil so viel kreative Schaffenskraft und Einfallsreichtum notwendig war, um es entstehen zu lassen.

Zum Thema Fotografie habe ich schon viel im Sommerrückblick geschrieben, deswegen überspringe ich ein paar Dinge. Es ist die volle Überraschung für mich, dass die Sache so gut läuft, aber auf der anderen Seite bin das total Ich, der sich da wundert! Ich renne seit zwanzig Jahren mit der Kamera in der Hand durch die Gegend und ich habe sogar Elaria mit der Kamera in der Hand kennen gelernt. Tja, und jetzt habe ich einen Job, in dem ich unter den Gesichtspunkten des Datenschutzes Menschen fotografieren darf. Klar, landet da zwangsläufig etwas davon in der Zeitung. Der wichtigste Aspekt in der Fotografie ist es ja, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Naja, vielleicht auch die Technik beherrschen, weil die Personalunion aus Veranstalter und Fotograf macht mir schon einen Knoten ins Hirn.

Der einzige Haken an der Sache ist: Fotos, die im beruflichen oder privaten Kontext entstehen und Menschen zeigen, finden auf meinem Blog nicht statt. In keinem anderen Jahr habe ich das so hart gespürt, wie in diesem. Da sind schon ein paar schöne Bilder entstanden, die mir was bedeuten. Dafür bin ich dem örtlichen Fotoclub beigetreten, wo ich einmal im Monat auf liebevolle Art erkennen darf, dass ich mit dem was ich tue noch ein gutes Stück vom Goldstandard entfernt bin.

In der Blogsektion weiter oben, schreib ich darüber, dass Artikel mit einem ansprechendem Artikelbild besser geklickt werden. Ansprechend bedeutet in der Welt der ach so sozialen Medien, dass es Augen hat. Und ich hab ja Augen – gleich vier davon und naja. Ich werde das wohl ausnützen müssen. Leider ist es selten, wie bei dem Artikel mit dem Ei, dass ich den Inhalt eines Textes gut visualisieren kann. Mich hübsch vor ein mittelalterliches Tor stellen und die Alienbeleuchtung anwerfen, ist oft leichter. Die Herausforderung dabei ist nicht technischer Natur, sondern mein verkorkster Selbstwert, der Ausreden dafür erfindet es nicht zu tun. Und glaub mir, ich habe keine Lust mein Insta mit Selfies vollzuklatschen. Content first! Auch wenn das Netz will, dass ich mich ausz… ähm … lassen wird das.

Privat

Nach meinem Urlaub im August beginnt in der Rückschau die zweite Hälfte des Jahres 2023. Ich sagte in der Einleitung, dass die beiden Jahreshälften so wirkten, als ob sie nichts miteinander zu tun hätten. Genauer gesagt, waren es eine lichte, extrovertierte Jahreshälfte, und eine dunkle, introvertierte Hälfte. Der Übergang zwischen den beiden Hälften war kurz und schmerzvoll. Den alten Standort verlassen, um zu einem neuen gehen? Da brechen einen Haufen Arbeitsbeziehungen. Und danach kam es mir so vor, als hätte man mich nach diesem Triumph im Sommer einfach stehen lassen, wie eine Tasse mit kaltem Tee meiner Tochter.

Ja, ich fühlte mich gewertschätzt; und ja, ich fühlte mich gerecht behandelt – das war es also nicht. Vielleicht war nach diesem zurück zum Normal die Stille einfach so laut. Der neue Standort, das neue Blatt Papier. So? Jetzt nach all dem komplett wo anders komplett von Null anfangen? Das war krass.

Was mich in der Situation gerettet hat, war meine neue Tagebuch-Routine. Nach dem Konflikt im Job im Sommer, habe ich damit angefangen. Oft hört man ja die Leute sagen, dass die Zeit an einem nur so vorbei rauscht. Wacker stemme ich mich nun jeden zweiten Tag mit meinem Tagebuch dagegen. Ich beobachte meine inneren Prozesse und gestalte diese endlich eigenmächtig. Ist viel Zeug dabei, das ich nicht wahrhaben will. Beziehungsthemen; meine Anima, die ich irgendwann mal irgendwo hab liegen lassen; der Anspruch, dass ich mir selbst genug sein müsste. Aber hilft ja nix, ich will ja die bestmögliche Variante von mir selbst sein.

Gegen Ende des Jahres zeigten sich die ersten Erfolge und ich war erstaunt darüber, wie mächtig ein so simples Tool ist.

Ja, freue dich gerne für mich. Das brauche ich gerade, denn ich habe eine lange Liste von Neujahrsvorsätzen. Zu viele, um sie in einem Jahresrückblick zu behandeln. Ich erzähle dir dann Ende 2024, wie viele ich davon eingehalten habe. Oder auch nicht, wir leben in einer Zeit, in der jederzeit alles passieren kann.

von JamesVermont
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JamesVermont aus Klagenfurt am Wörthersee ist Gestalter, Autor, Trommler und Vater 2er Kinder.

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