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Mein Jahr 2022: Verdammt war das knapp!

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Triumph, Verlust, absolute Verzweiflung, Erfolg und eine schöne Wendung zum Schluss. Das alles war 2022 für mich. Aber in erster Linie war es ein Anlanden an einem neuen Ufer.

Der Anfang des Jahres hat erst einmal ganz unschuldig getan. Ich war noch eine Weile als DJ unterwegs und hab mich in die Musik gestürzt – ich berichtete davon. Dennoch wurden schon die ersten Sachen verpackt und ausgemistet. Derweil hat meine Streaming-Station noch keinen Platz in der Wohnung, aber ich sehe bereits mögliche Standorte. Die Musik ist geblieben. Die Lockdowns sind gegangen.

Meine Steamingstation
Jänner 2022: Musikalische Begleitung für den Lockdown

Im Februar haben wir Elaria in Regensburg besucht (Elarias Jahresrückblick findest Du hier) und meine Lieblingsnachbarin verabschiedet. Die Lagerfeuer sind viel zu wenige geworden, dieses Jahr. Die Möglichkeiten für mich zu tanzen, ebenfalls. Ich prangere das an!

Crepe essen in RegensburgBlick durch eine zerbrochene Mauer auf eine Burgruine im TalMenschen feiern am Lagerfeuer mit Musik

Im Frühling ist mir bewusst geworden, dass in Kärnten Vieles zum letzten Mal sein wird. Deswegen war ich viel wandern und fotografieren. Ich habe die Ruhe und die Pausen genossen und meine „Freiheit“ noch einmal richtig ausgenutzt. Schließlich standen einige Prüfungen für meinen Abschluss bevor.

Der Gurnitzer Hügel im Sonnenuntergang
März: Meine Abschiedsausflüge beginnen

Im Juni waren wir zum ersten Mal an unserem neuen Wohnort – was uns zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst war. Schließlich ist es ausgerechnet die Wohnung geworden, die wir von allen zuerst besichtigt hatten. Viel wichtiger war meine Diplomfeier, auch wenn ich die hier nicht dokumentieren kann. Mit dem Beginn der Sommerferien intensivierte sich die Wohnungssuche, während Berge aus Umzugskartons in die Höhe wuchsen. Ein Highlight war das Mittelalterfest in Friesach.

Straße durch den Wald im Abendlicht mit zwei Menschen in der Ferne
April: Mitbringsel von meinen Fotowalks

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Der August erlaubte zwar den Besuch des alljährlichen Burgfestes, aber kein Abschiedsfest in unserem Garten. Ich hatte mir böse den Rücken verrissen und lag Zack! für ein paar Tage flach. Das hatte ich echt nicht gebraucht – führte mir aber mit aller Dramatik vor Augen, unter welchem Druck ich stand und dass ich nicht alles alleine schaffen kann. Dann holte uns das Umzugsunternehmen ab. Ein letzter, ziemlich emotionalen Besuch bei meiner Mutter fand noch statt, seit dem bin ich Oberösterreicher.

Feuerkäfer auf BaumstammEin Selfie vom JamesyDas Leben am Lendhafen in Klagenfurt im Sommer

Der September war geprägt von Erkungstouren in unserer neuen Heimat und einem schönen Tag der offenen Tür auf einer Burgruine in der Nähe. Das war auch die Zeit, in der plötzlich die Kröte auf unserer Türschwelle hockte. Die ist auch mein Bild des Jahres, weil sie für meinen krassen Lebenswandel dieses Jahres steht. Viel konnte ich zurücklassen, aber manches wird noch vermisst. Gleichsam ist die blanke Leinwand des Neuanfangs beängstigend. Durch den neuen Job, der mich zum Glück erfüllt, ist diese Leinwand auch kleiner, als in meiner Studienzeit. Das merke ich vor allem daran, dass für gewisse Dinge keine Zeit mehr vorhanden ist und ich öfter priorisieren muss. Themen wie Beziehung und Romantik stellen mich vor schier unüberwindbare Herausforderungen. Ganz ohne geht es aber nicht, was ich gegen Jahresende verstanden und akzeptiert habe.

Eine Kröte sitzt vor einer EingangstürEin Buchenwald, durch dessen Blätterdach die Sonne scheint

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Im November jährte sich der Todestag meines Vaters. Ich hab ihn zu Samhain zum ersten Mal im Kreis meiner Ahnen begrüßt. Es war emotional. Und das Down nach so vielen Highs in diesem Jahr drohte mich zu verschlingen. Das soll jetzt das neue Normal sein? Ich traue dem Frieden nicht. Vielleicht ist dieser Ort, an dem ich nun Wohne, nur der Hafen an der Küste und mein Weg führt mich nach einer Verschnaufpause weiter in das Hinterland. Vielleicht das, oder der Umzug hat mich traumatisiert, oder das verlustreiche Jahr davor war noch nicht ganz aufgearbeitet. Das Wort Konsolidierung liegt mir auf der Zunge. Laut Duden bedeutet die Verbform des Wortes, dass man sich in seinem Bestand festigt. Nach meinem enormen Schritt erst mal die Passung überprüfen, um in weiterer Folge Verbesserungen anzustoßen. Nur wenn man gefestigt ist, kann man sich neue Ziele setzen. Das zu verstehen hat mir geholfen, das Down zu überwinden und nach Vorne zu blicken.

Lagerfeuer in Burgruine mit Schatten von MenschenKaroussel macht einen Kopfstand vor dem NachthimmelBlick durch ein Betonrohr in den Wald

Im Dezember durfte ich zum ersten Mal wieder Reisen. Etwas von dem ich dachte, es in Zukunft nicht mehr so oft zu tun. Es tat gut, weil Decken nunmal dazu neigen mir auf den Kopf zu fallen, egal, wo ich wohne. Außerdem gab es erstaunlich viel Schnee. Den Kids hat es gefallen und für mich war das schon erwähnte Down überwunden.

So ist das Jahr 2022 doch noch gut geworden, obwohl es mir zwischenzeitlich düster erschien. So bleibt mir nur noch zu sagen: Es war ein wilder Ritt, an manchen Stellen verdammt knapp, aber am Ende doch gut.

Eine Meinung

  • Ja, war ein cooles Jahr für dich! Der Blogartilel ist voi gut geworden😀
    Mach weiter so!!

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JamesVermont aus Klagenfurt am Wörthersee ist Gestalter, Autor, Trommler und Vater 2er Kinder.

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