Im letzten Beitrag habe ich angefangen mittelalterliche Schilde für meine Kinder zu bauen. Jetzt stellen wir sie fertig und probieren sie aus.
Hier geht es zum ersten Beitrag dieser Reihe, falls ihr den verpasst habt.
Die Schilde haben zwei Schichten aus transparenten, matten Bootslack bekommen. Dieser Lacke benötigte 24 Stunden um vollkommen auszuhärten. Der Prozess hat also gedauert. Schließlich hatte ich nicht jeden Tag Zeit zum lackieren. Sinn dieser Vorgehensweise ist es, die Acrylfarbe der Motive vor Schlägen bestmöglich zu schützen. Ob das klappt, muss noch getestet werden. Übrigens sieht man nun zum ersten Mal auch das Motiv des dritten Schildes
Von einer Freundin wurde mir dringen empfohlen, etwas Weiches an die Kanten zu kleben (erkläre ich unten). Zur Auswahl standen eine Kombination aus Schaumstoff und Leder. Wäre ich mit einem Schild in einer mittelalterlichen Lagergruppe unterwegs, hätte ich das auch getan. Für unsere Gartenkrieger*innen griff ich jedoch zu Rohrisolierer, die man in der Sanitär-Abteilung der Baumärkte finden kann.
Ich habe das Material der Länge nach geteilt, da es im Ganzen für diese kleinen Schilde zu wuchtig gewirkt hätte. Verklebt habe ich den Kantenschutz mit der Heißklebepistole.
Ich habe den Kantenschutz so angebracht, dass auf der Rückseite mehr Polsterung vorhanden ist, als auf der Vorderseite. Vor allem geht es ja darum, den / die Träger*in zu schützen. Nebenbei schützt es das Schild und die Kinder vor Absplitterungen des Holzes, wenn ein Schlag die Kante trifft.
Da die Schilde in Handschlaufen am Arm des Trägers / der Trägerin liegen, ist es möglich, dass das Schild nach oben kippt und dabei das Gesicht des Kämpfers / der Kämpferin trifft – meistens am Kinn. Der Schaumstoff sollte das Schlimmste verhindern (Stichwort: Zahnregulierung).
Mein Sohn hat sich an der ganzen Aktion beteiligt und den Umgang mit dem Teppichmesser geübt. Da sich das Material leicht bearbeiten lässt, war das auch kein Problem.
Er hatte dann die Idee, die Schnittreste zu einer Kette zusammen zu setzen. Als Klebstoff diente auch hier der Heißkleber – den Umgang mit der dazugehörigen Pistole, beherrscht er nun auch. Leider ließ sich nur ein Kreis zu einem Kettenglied verbinden, also klebte er das Darauffolgende einfach außen an. Der Optik tut das keinen Abbruch. Mir ist allerdings bis jetzt ein Rätsel, was er damit vorhat …
An den Schilden gibt es noch jede Menge zu verbessern. Vieles davon wird sich mit der Zeit zeigen. Meine Schwester wünscht sich jetzt ebenfalls eines. Grüße gehen Raus an Tinsn von Einhorn.
Der nächste Schritt wäre nun der Bau von Latex-Schwertern und anderen Waffen. … aber das ist eine andere Geschichte.