Jahresrückblick 2024. Teil 1 von 3: Schreiben. Alleine auf das Schreiben bezogen, war 2024 kein Output von mir sichtbar. Keine Kurzgeschichten, die veröffentlicht wurden, und keine Bewerbe, die ich verloren habe. Das ist das große Problem von den Schreibenden, denn hinter den Kulissen ist viel passiert.
Weil ich diesmal mehr zum Erzählen habe, teile ich den Rückblick in drei Artikel, die wöchentlich erscheinen. Wie immer gibt es zur Auflockerung Fotos von besonderen Momenten in meinem Jahr 2024. Eine Übersicht findest du hier.
Schreiben
#01 ist bereit fürs Lektorat
Ich hätte ja gerne berichtet, dass #01 fertig ist ‒ in gewisser Weise ist er das auch. Doch bis so ein Roman veröffentlicht wird, passiert noch ganz viel Arbeit. Ein erster Schritt ist die Bewerbung bei einer Literaturagentur, die sich hoffentlich um mich kümmern wird und mein Buch an einen Verlag vermittelt. Das ganze kann man sich vorstellen wie das Anschreiben für eine Stellenbewerbung, bloß mit sehr strengen Vorgaben an das Dokument. Für diese Bewerbung hatte ich mir Hilfe von einer Lektorin geholt. Allerdings hatte mich dieses Feedback ‒ zusammen mit einer anderen Sache, die zeitgleich passiert war ‒ in eine Schreibblockade katapultiert.
Als ich auf mein Leben wieder klar kam (das dauerte fast zwei Monate), erkannte ich, dass ich in dieser Bewerbung mein Buch nicht so präsentiert hatte, wie es konzipiert war. Durch eine Fügung erklärten sich eine Hexe und ein Fuchs dazu bereit, #01 noch einmal zu lesen und mit Feedback zu versehen. Dieses Feedback ‒ welches übrigens mega ausführlich war ‒ führte dazu, dass ich den Roman Szene für Szene noch einmal durchgegangen bin und Änderungen geplant habe. Diese Planung war für mich wichtig, denn ich habe schon einmal einen Roman überarbeitet und bin in dieser Arbeit steckengeblieben. Dieser alte Roman verstaubt unfertig irgendwo in einem Archiv. #01 ist dieses Schicksal erspart geblieben und jetzt trägt er die poetische Bezeichnung 01_V13-02.
Das Bewerbungsschreiben habe ich Anhand der Anmerkungen der Lektorin auf komplett neue Füße gestellt und im Zuge dessen enorm viel am Konzept erweitert. Erst Mitte Jänner erwarte ich das Feedback zur zweiten Runde.
Ein Lichtstrahl
Joscelynes Clique hat jetzt einen Namen. Seit VIER Jahren arbeite ich an der Welt, in der die Reihe spielt und NIE fiel mir etwas ein. Aber dann hatte ich einen Tagtraum in dem Joscelyne neben ein Graffiti-Tag*, (sprich Teck) von den Spikes (SPK) einen Tag von ihrer Crew sprayte und ich brauchte nur abzulesen. Der Name für Joscelyne, Cory, Fleur, Leon, Valerie und Patrice! Verraten will ich diesen Namen jedoch noch nicht. Du darfst dich trotzdem mit mir freuen.
Eine Reihe
#01 ist der zweite Teil einer elfteiligen Romanreihe (gezählt wird ab #00). Jeder Teil besteht aus einer Rahmenhandlung und einem abgeschlossenen Abenteuer, wie man es von jeder Serie heutzutage gewohnt ist. Ich wusste bisher schon, was in welchem Teil geschehen muss und wie die Reihe endet. Für die Bewerbung habe ich dieses Wissen ausgearbeitet und zusammengefasst. Dabei hat mich allerdings die Muse geküsst und so gibt es zusätzlich ein grobes Konzept für ein Spin-Off, das gut genug sein könnte, um als Plan-B zu dienen, falls das mit Joscelyne im ersten Versuch nix werden sollte.
#02 wartet aufs Geschriebenwerden
Das zweite Abenteuer von Joscelyne und ihren Freunden hat seinen Szenenplan bekommen und wartet auf den nächsten Schritt ‒ das Exposé. Ein Exposé ist die Inhaltsangabe eines unfertigen Romans und wird mir zeigen, ob der Szenenplan zum erwünschten Ergebnis führen wird (mehr zum Exposé).
Für #02 habe ich zum Thema Alkohol recherchiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass wir Österreicher verantwortungslose Saufköpfe sind. Ich hab mich aber ebenfalls mit Konzepten der Suchtprävention befasst und bin einmal mehr zu der Erkenntnis gekommen, wie wichtig Rausch (auch außerhalb des Alkoholkonsums) für eine Gesellschaft ist. Das ist ein breiter Spannungsbogen mit vielen Aspekten, der sich wunderbar und fast unsichtbar in die Handlung eines Jugendromans verweben lässt. Nebenbei habe ich auch meinen eigenen Alkoholkonsum beobachtet, aber das ist Thema für einen zukünftigen Blogartikel.
Eigentlich wäre es dumm #02 zu schreiben, bevor die Bewerbungen für #01 versendet sind. Eigentlich sollten die Bewerbungen schon Ende 2024 an die Agenturen gesendet werden. Aber der erste Entwurf für #02 wird bis Juni 2025 geschrieben sein ‒ außerdem dauern Bewerbungsprozesse eh meistens länger als erwartet. Und eigentlich ist jedes geschriebene Buch, ein gutes Buch.
Was noch immer fehlt
…ist eine fiktive Jugendsprache, die in den Büchern vorkommen soll. Ich habe sogar eine Idee, wie ich es angehen werde. Aber du kannst es dir vielleicht schon denken: Das wird Thema für einen zukünftigen Blogartikel.
Wie 2024 auf meinem Blog war und ob dieser Bestand haben wird, erfährst du im zweiten Teil meines Jahresrückblicks. Der dreht sich aber nicht nur um Statistik, sondern vor allem darum, was meine Experimente im Bereich von Socialmedia gebracht haben – und noch viel wichtiger: Was sie mit mir gemacht haben.
Fußnoten
* Tag: Das Graffiti-Tag bildet das Fundament der Street Art und dem Graffiti. Es sind unverwechselbare Kurzzeichen von Künstler:innen und nahezu überall zu sehen.