Geschichten JamesVermont erzählt Dir was

Fast gestorben ist noch nicht tot

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Wenn man mal so schaut, was die letzten Beiträge sind von Blogs, YouTube-Channel oder Podcasts, die gestorben sind, dann sind das meistens Weihnachtsgrüße, Neujahrsvorsätze, oder Ankündigungen. Meinem Blog wäre es um ein Haar ebenso ergangen. Und ich hab mir damals schon gedacht, es könnte eine schlechte Idee sein, meine Neujahrsvorsätze zu verschriftlichen. Ich schrieb zum Beispiel davon, mich von psychosozialen Stress fernzuhalten – was mir nicht so gut gelang. Und ich verschwendete keinen Gedanken daran, dass jemand aus meiner Familie, oder ich, krank werden könnte. Okay, Gesundheit ist keine Selbstverständlichkeit, kapiert. Normalerweise ist in meinem Leben der Beginn eines neuen Kalenderjahres geprägt von neuen Projekten und ganz viel Motivation. Das erste Quartal fühlte sich jedoch so an, wie der Start gegen eine Betonwand. Zwar bin ich stur genug mit so ein bisserl Beton klarzukommen, es stellte sich jedoch heraus, dass mehr als eine Wand im Weg stand.

Alter Mann mit langen Haaren sitzt in der Wiese und schaut aufs Handy.
Making-of zu meinen Selfies

Blicke ich heute auf meinen Gewohnheiten-Tracker, könnte ich in weinen. Ich tu es jedoch nicht, weil ich auf diesem Weg erkannt habe, dass in meinem Leben ein paar Anpassungen notwendig sind. So wechsle ich zum Beispiel meinen Arbeitgeber. Da ist noch nichts in trockenen Tüchern und es gibt genug Potenzial für Überraschungen. Mein Ziel ist es, mehr Stabilität in meinen Arbeitsalltag zu bekommen.

Für die Verlagsbewerbung hat sich eine Lektorin gefunden. Mit dem Umstand, dass sich der Prozess in die Länge zieht und schmerzhaft wird, hatte ich bereits gerechnet (da kann aber die Lektorin nix dafür). Roman #02 befindet sich in der Planungsphase und chillt wie geplant in der Schublade. Ende Juni beginne ich mit dem ersten Entwurf. Auch das Lodorok-Projekt hat einen Anfang gefunden, ist jedoch wieder eingeschlafen, was ich entspannt sehe.

Was ich verworfen habe war der geplante Artikel über meinen beruflichen Werdegang (mehr dazu hier). Ich habe zu schreiben begonnen, jedoch festgestellt, dass sich der Text zu sehr nach Memoiren anfühlt. Vielleicht klingt das komisch, aber ich fühle mich zu jung für eine Autobiografie. Abgesehen davon ist auf meinem beruflichen Weg zu viel passiert, um es in Form eines kurzen Blogposts erzählen zu können. Vielleicht schreibe ich über einzelne Stationen in meinem Leben etwas? Andererseits will ich niemanden ungefragt das Ohr abkauen. Wie siehst du das?

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Die Sache mit dem YouTube-Channel scheitert an diffusen Widerständen in mir selbst. Ich habe anderthalb Videos produziert, von denen ich behaupte, sie genügen meinen Ansprüchen, dennoch bin ich so sehr verunsichert, dass die Idee weiter in der Schublade bleiben muss. Der zeitliche Aufwand für ein Video ist mindestens so hoch, wie der für einen langer Blogartikel und somit läuft es darauf hinaus, mich für eines der beiden Medien entscheiden zu müssen. Bis ich in ferner Zukunft mit mir und meinen inneren Widerständen klargekommen bin, lerne ich noch mehr über den Umgang mit der Kamera.

Anfang des Jahres hatte ich Supervision und die Supervisorin fragte mich, ob ich es mir erlauben könnte, dass etwas in meinem Leben auch mal leicht gehen darf. Was soll ich sagen? Sie hat mich durchschaut! Darum habe ich seit Mai wieder ein Auto. Die große Hoffnung ist, dass Ausflüge und Unternehmungen leichter zu realisieren werden. Noch brauche ich das Auto nicht beruflich, es erweitert jedoch die Möglichkeiten in der Jobsuche. Nicht wenige Arbeitgeber fordern ein eigenes KFZ. Vielleicht komme ich auch wieder zum Trommeln und vielleicht geht es dann auch mit der Filmerei leichter? Das Fahrrad wird weiter wichtig bleiben, weil es die einzige Möglichkeit für mich ist, meine Kondition zu erhalten und ich werde ja nicht jünger.

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Eine weitere Erleichterung wird der anstehende Zimmertausch in unserer Wohnung sein. Er bringt mir mehr Raum für mich und damit, bildlich gesprochen, mehr geistige Beweglichkeit. Die ist notwendig, um kreativ sein zu können und wenn ich kreativ bin, dann bin ich nicht so angespannt. Und wenn ich entspannt bin, sind auch meine Kids entspannt und alles geht viel leichter. Leichtigkeit, sooo wichtig, für einen so doomigen Typen, wie mich.

Aber bevor es so weit ist, wird mein halbes Leben in Kartons verpackt, Möbel müssen zerlegt und wieder aufgebaut werden; Wände sollen neue Farbe erhalten und der stylische Sessel von Ikea muss bestellt werden (mit dem habe ich meine Tochter zum Zimmertausch überzeugt). Währenddessen müssen alle Alltagsgegenstände erreichbar bleiben und Chaos vermieden werden, weil sich sonst niemand auf seine Aufgaben konzentrieren kann.

Drück mir bitte die Daumen. Und vielleicht lässt du ein paar deiner Gedanken in Form von eines Kommentars da. Ich freue mich immer von dir zu lesen.

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JamesVermont aus Klagenfurt am Wörthersee ist Gestalter, Autor, Trommler und Vater 2er Kinder.

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