Leb wohl, Papa

Harald K. 03.10.1956 – 17.10.2021

Papa, Du hast mal zu mir gesagt, eine Kurve seine eine gebogene Linie und nicht eine Aneinanderreihung von geraden Linien mit unterschiedlichen Winkeln. Das war ein besonderer Moment, weil Du selten aussprachst was Dich störte.

Denn Du warst ein Denker – ein Harmoniebärchen, vielleicht.

Wenn man Dich gefragt hat, wusstest Du immer eine Antwort; drängtest Dich aber nicht auf. Vielleicht hast Du aber zu oft nichts gesagt;

Du wusstest, welche Dinge wichtig waren und welche nur eine Tändelei;

Du hast jeden so sein lassen, wie er oder sie war und hast Dich mit Deiner Meinung zurückgehalten; Du wusstest aber immer, wo du selber standest – vielleicht nicht gleich, denn du nahmst Dir die Zeit, die Du brauchtest, um es herauszufinden.

Vielleicht wirktest Du deswegen auf manche zurückhaltend oder gar unentschlossen; aber jeder wusste, dass Du für einen da warst – vielleicht hat man Dich falsch verstanden;

Du ließest Dich nicht gleich für eine Sache begeistern und mitreißen; Du wägtest ab. Aber hattest Du Dich zu einer Sache entschlossen, dann bliebst Du dabei.

Du warst loyal, vielleicht nicht immer ehrlich, aber Du warst kein Lügner.

Das Zerren und Reißen in verschiedene Richtungen im Leben, war oft unerträglich für Dich – Du machtest Dein Ding, denn dann warst Du glücklich.

Und wenn Du glücklich warst, stellte sich um Dich herum der Friede und die Harmonie ein, für die du auf diese Welt gekommen warst.